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Gut versichert ist halb gewonnen!

Als verantwortungsbewußte/r Skipperïn will man zwar keinen Schaden verursachen, aber es passiert halt leider doch hin und wieder etwas. Dann ist es gut, wenn man die passende Versicherung hat!

Wer häufig mit dem Schiff unterwegs ist weiß: schnell ist ein Malheur passiert! Glücklich darf man sich schätzen, wenn kein Personenschaden entsteht. Doch auch kleinere Sachschäden können bei Segelschiffen schnell ungemütlich teuer werden!

Daher ist es wichtig, sich zeitgerecht um die passenden Versicherungen zu kümmern. Da hier für den Neuling oft nicht klar ist, welche Versicherung für welchen Schaden aufkommt, möchten wir hier einen (sehr) kleinen Überblick bieten.

ACHTUNG: die folgenden Informationen stellen keine Rechts- oder Versicherungsberatung dar, reden Sie bitte immer mit einem sachkundigen Berater oder einer sachkundigen Beraterin, am besten mit einer Person die sich in der speziellen Sparte der Bootsversicherungen gut auskennt. Und: bestehen Sie auf der Schriftform und lesen Sie Verträge und Beratungsprotokolle durch, bevor Sie diese unterzeichnen. Das beugt unliebsamen Überraschungen vor!

Die Skipper Haftpflichtversicherung

Ein wichtiger Baustein für Freizeitskipper ist die sogenannte Skipper Haftpflicht Versicherung. Diese wird von vielen verschiedenen Versicherern angeboten, mit teils unterschiedlicher Deckung. Üblich sind Jahresverträge, es gibt aber auch Einzelprämien für Skipperïnnen, die nur gelegentlich selbst für Schiff und Mannschaft verantwortlich sind.

Grob gesagt versichert die Skipper-Haftpflichtversicherung Schäden Dritter. Also beispielsweise Schäden an einem fremden Schiff, das man beim Anlegen oder Ablegen beschädigt. Auch Personenschäden sind im Rahmen der Haftpflicht versichert. Aber ACHTUNG: es ist eben eine Haftpflichtversicherung. Das heisst, Schäden am gecharterten oder eigenen Boot selbst sind üblicherweise NICHT von dieser Versicherung gedeckt, ähnlich wie bei einer KFZ-Haftpflichtversicherung ja auch keine Schäden am eigenen Fahrzeug versichert sind.

Ein weiteres Hoppala taucht auf, wenn der Versicherer von einer gewerblichen Tätigkeit ausgeht. Insbesondere wenn man in einem Segelclub engagiert ist und Mitgliedern Trainings-, Ausbildungs- oder gar Prüfungsfahrten ermöglicht, kann man hier schnell als "gewerblich" eingestuft werden, unabhängig vom tatsächlichen finanziellen Gewinn. Dann empfiehlt es sich dringend schon vorab mit dem Versicherer zu sprechen, und eventuell eine gewerbliche Haftpflichtversicherung abzuschließen, die meist nur wenig mehr kostet.

Die Bootskasko Versicherung

Besitzt man ein eigenes Boot, sollte man eine Kaskoversicherung abschließen. Über Deckung, etwaige Versicherungsfälle und Selbstbehalt muss man sich selbst Gedanken machen, sollte aber auch einen in Bootsversicherungen gut bewanderten Berater konsultieren. Eine Kaskoversicherung beim Boot ist vergleichbar mit einer Kaskoversicherung beim Auto.

Charterboote sind üblicherweise sowohl Haftpflicht- als auch Vollkasko versichert, insbesondere im europäischen Raum. Über die Gültigkeit dieser Versicherungen gibt der Vercharterer normalerweise im Zuge der Schiffsübergabe Auskunft, die entsprechenden Papiere sollten in den Schiffspapieren zu finden sein. Üblich ist, dass die Kaution die Höhe des Selbstbehalts der Kaskoversicherung des Bootes/Schiffes beträgt. Für Schäden bis zu dieser Höhe hat folgerichtig der Charterkunde selbst aufzukommen, über die Einbehaltung der Kaution oder eines Teils davon.

Die Charter-Kautionsversicherung

Um das oben beschriebene Restrisiko zu minimieren, und da man ja auf die Höhe des Selbsthalts der Bootsversicherungen als Charterkunde keinen Einfluß hat, kann man eine sogenannte Charter-Kautionsversicherung abschließen. Diese richtet sich üblicherweise nach der Höhe der Kaution. Es gibt jedoch auch hier teilweise Jahresversicherungen, die eine gewisse Anzahl an Charterwochen pro Jahr pauschal versichern, dein Berater klärt dich darüber sicher auf.

Wichtig beim Abschluss einer solchen Versicherung ist, dass man vorab das Risiko klärt. Die Teilnahme an Wettkämpfen (Segelregatten) ist meist nicht automatisch gedeckt. Um auch das Wettkampfrisiko mitzuversichern ist meist eine etwas höhere Versicherungssumme zu bezahlen, die jedoch immer noch in keiner Relation zur Höhe der Kaution steht. Bei einem bekannten österreichischen Versicherer beispielsweise beträgt die Höhe der Charter-Kautionsversicherung zur Zeit 7% der Kaution, möchte man das Wettkampfrisiko mitversichern sind 8% der versicherten Kautionssumme zu bezahlen. Hinzu kommt im Schadensfall meistens noch ein kleiner Selbstbehalt von 10 bis 15 Prozent der Schadenssumme, die diesfalls ja maximal die Höhe der versicherten Kaution betragen kann.

Das bedeutet: In Summe würde das bei einem Totalschaden an einer Yacht mit beliebigem Wert (oft mehrere hundertausend Euro) bedeuten, die Crew muss insgesamt für Versicherung und Selbstbehalt mit Kosten von etwa € 400,- bis vielleicht € 600,- aufkommen. Das ist im Vergleich zum Verlust der gesamten Kaution, die häufig schon im mittleren 4-stelligen Bereich liegt, doch deutlich weniger, und kann durchaus als fair und machbar bezeichnet werden.

Kompetente Beratung unerlässlich

Als Fazit können wir also festhalten:

  1. Eine Skipperhaftpflicht mit passender Deckung ist unerlässlich!
  2. Eine Charter-Kautionsversicherung sollte von der Crew-Kassa bezahlt werden und ist dringend anzuraten!
  3. In jedem Fall ist ein mit der speziellen Materie der Bootsversicherungen bewanderter Versicherungsberater zu konsultieren.

Hakt man diese drei Punkte ab, kann man beruhigt in den Urlaub fahren und die Zeit am Schiff genießen, ohne sich über den eigenen finanziellen Ruin im Schadensfall den Kopf zerbrechen zu müssen.

 

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